Wenn die Hündin stirbt oder keine Milch für ihre Jungen hat, dann können Sie die Welpen selbst aufziehen. Anbei haben wir einen kleinen Leitfaden für Sie erstellt, der Ihnen in solchen Situationen helfen soll. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern.
Kolostrum (Erstlingsmilch)
Direkt nach der Geburt (innerhalb der ersten Lebensstunden) sollte jeder Welpe 2-4 ml Kolostrum aufnehmen. Steht kein Kolostrum zur Verfügung, sollten Immunglobuline zur passiven Immunisierung verwendet werden.
Kontrolle der Futteraufnahme
Wohlbefinden der Welpen
Normalerweise haben Welpen nach der Nahrungsaufnahme einen vollen Bauch und schlafen ruhig und ohne Lautäußerungen. Ist der Bauch leer, so fühlt sich der Welpe schlaff an. Ist er unruhig und gibt Laut, so liegt der Verdacht nahe, dass nicht genügend Milch aufgenommen wurde. In diesem Fall soll der Welpe zweimal täglich gewogen werden und ggfs. zugefüttert werden.
Wiegen der Welpen
Jeder Welpe sollte regelmäßig gewogen werden. Bei gesunden Welpen nimmt das Gewicht täglich um ca. 10 % zu, d.h. innerhalb von 8 Tagen sollte er sein Geburtsgewicht verdoppelt haben. Nimmt er an Gewicht ab, so sollte man zufüttern, da es sonst schnell zum Austrocknen, Energiemangel und Untertemperatur kommen kann. Bei mutterloser Aufzucht sollte die tägliche Gewichtszunahme mindestens 5 % betragen, d.h. innerhalb von 14 Tagen verdoppelt sich das Geburtsgewicht.
Fütterung
Ersatzmilch
Es gibt spezielles Milchpulver für Hunde zu kaufen. In der Regel werden sie im Verhältnis 1 Teil Milchpulver auf 2 Teile Wasser angerührt.
Verabreichung der Ersatzmilch
Sie sollte bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius gefüttert werden. Sie wird mit einer Flasche mit lang gestrecktem Gummisauger verabreicht. Am Tag sollte alle 2 bis 3 Stunden gefüttert werden, während nachts eine Pause von 4 bis 6 Stunden und später 6 bis 8 Stunden eingelegt werden kann. Bei guter Sauglust und ausreichender Gewichtsentwicklung können die Fütterungsintervalle langsam auf 4 Stunden ausgeweitet werden. Wenn nur zugefüttert wird, dann genügen 2-3 Mahlzeiten täglich. Je nach Größe und Appetit werden 10-70 ml pro Mahlzeit gefüttert (bis zur Sättigung des Welpen), d.h. etwa 1/3 des Körpergewichtes. Während des Saugens sollte man den Welpen gerollte Textilien oder den Unterarm zum "Milchtreten" anbieten.
Harn- und Kotabsatz
Bis zum 10. Lebenstag bei mutterloser Aufzucht ist es nötig, nach jeder Fütterung den Harn- und Kotabsatz anzuregen, indem man Bauch- und Afterbereich massiert.
Umstellung auf feste Nahrung
Nach drei Wochen kann man die Milch zunehmend durch feste Nahrung ersetzen, z.B. Hackfleisch oder besser Hundewelpenfutter, das man evtl. mit Milch zu einem Brei anrühren und in einem Napf anbieten kann. Zuerst ersetzt man eine der täglichen Mahlzeiten durch diesen Brei, dann zwei und schließlich drei. Alle 2-3 Tage kann man ein verquirltes Ei beifügen. Mit Beginn der 6. Lebenswoche kann man Welpen ganz auf Normalkost umstellen, wobei drei- bis viermal täglich gefüttert werden sollte.
Haltung
Nest
Bei mutterloser Aufzucht kann man eine elektrische Wärmeschale oder Plastikschüssel, die auf einem Heizkissen steht und mit Zellstoff ausgelegt wird, benutzen. Die Bodentemperatur sollte 30 Grad Celsius betragen. Bis zum Ende der 3. Lebenswoche kann die Temperatur langsam auf 24 Grad Celsius gesenkt werden.
Raumtemperatur
Bei Raumtemperaturen unter 20 Grad Celsius sollte man eine Wärmelampe anbieten.
Herstellung von Milchersatz für die mutterlose Aufzucht
Hundewelpen | Katzenwelpen | |
---|---|---|
Kuhmilch | 400 (3 % Fett) ml | 660 (1 % Fett) ml |
Eidotter | 80 g | 20 g |
Rinderhack | / | 90 g |
Maiskeim- oder Sojaöl | 50 g | 30 g |
Magerquark | 450 g | 190 g |
vit. Mineralfutter (20 % Ca) | 20 g | 10 g |