Wo kommen alle die Würmer her?
Dass sich freilaufende Hunde und Katzen beim Stöbern und Schnuppern immer wieder mit Wurmeiern infizieren können, ist für jeden von uns einleuchtend. Dass sie daher in regelmäßigen Abständen entwurmt werden sollten, ist also auch nichts Neues.
Wie oft entwurmen?
Neu angeschaffte Hunde- und Katzenwelpen: alle Nase lang, d.h. bei der Anschaffung, nach 3, dann nach 4, dann nach 6, nach 8 und nach 10 Wochen, zum Schluss dann alle 12 Wochen. Dabei sollte es bleiben. Denn im Idealfall entwurmt man auch erwachsene Tiere viermal im Jahr. Bedenken Sie: Wurmkuren sind nicht teuer, sie sind nicht schädlich (Würmer dagegen schon!) und Hand aufs Herz: Wer wäscht sich schon jedes Mal die Hände, nachdem er sein Tier angefasst hat? Niemand. Wir tun es privat auch nicht.
Schließlich hat man so ein Tier ja unter anderem zum Streicheln, Spielen und Knuddeln.
Und wie sieht es aus, wenn man sein Tier ausschließlich in der Wohnung hält und alles, aber auch alles für eine superhygienische Haltung tut?
Auch dann wird Ihr Liebling von Zeit zu Zeit Würmer haben. Und das funktioniert so:
Die Welpen nehmen mit der Muttermilch mikroskopisch kleine Vorstufen der Spulwürmer, die sog. Larven auf. Larven sind so ein Zwischending zwischen dem Wurmei und dem fertigen Wurm. Diese Wurmlarven gelangen mit der Milch in den Körper der Katzen- und Hundewelpen, verteilen sich im ganzen Organismus, in die Lunge, in Muskelgewebe, etc. und harren dort ihrer Stunde. Von Zeit zu Zeit reift dann ein Schwung solcher Larven zu fertigen Würmern heran, und schon hat Ihr Tier, aus heiterem Himmel und trotz aller menschlichen Vernunft einfach Würmer.
Wenn Ihr Tier auch noch ein erfolgreicher Mäusejäger ist oder einmal Flöhe hatte, dann wird es sich dadurch zusätzlich auch noch mit Bandwürmern infizieren. Gewöhnliche Bandwürmer sind 0,5 bis 1,5m lang und sie fressen dem Wirtstier, also Ihrem Liebling, mit großem Appetit das Beste aus seinem Futter weg. Sie nehmen mit Vorliebe Vitamine, vorzugsweise die aus der B-Gruppe, und da wundert es nicht, wenn ein Tier mit Bandwurmbefall wie ein Scheunendrescher dagegen anfrisst und trotzdem mager, struppig und glanzlos dabei bleibt.
Der Echinococcus granulosus, der Fuchsbandwurm, ist zwar sehr viel kleiner, dafür kann er aber auch uns Menschen ernsthaft gefährlich werden.
Was ist also konkret zu tun?
Katzen- und Hundewelpen entwurmen: bei der Anschaffung, dann nach 3, nach 4, nach 6, nach 8, nach 10 und nach 12 Wochen gegen Spulwürmer. Erwachsene Tiere: routinemäßig viermal im Jahr gegen Spul- und Bandwürmer mit einem Kombinationspräperat. Freilaufende erwachsene Katzen, die gute Mäusefänger sind, sollten in der „Mäusesaison“ alle sechs Wochen eine Bandwurmkur erhalten.
Merken!
Bei Hündinnen sollten zwei der jährlichen Wurmkuren mit den Läufigkeiten zusammenfallen, da in dieser Zeit der erhöhte Östrogenspiegel der Tiere die Wurmlarven aktiviert, so daß die Wurmkur jetzt besonders effektiv wirken kann.